Xenia`s Dienstreisen im Arbeitsleben

Am 1.8.1974 begann ich eine Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin in einer Industrievertretung in Düsseldorf.

Der Inhaber besaß mehrere Firmen in dem Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs. Unter anderem war eine Werbeagentur, eine Flughandelsgesellschaft und eine Bootswerft dabei. So ergab sich gleich im Dezember die Weihnachtsfeier (meine Erste) in Rom zu verbringen. Was für ein Einstieg. Gleich vorab gesagt, das ging so nicht weiter. 🙂

Damit kam ich zu meinem ersten Flug. Morgens in den Flieger mit der kompletten Belegschaft und Abends wieder zurück nach Düsseldorf.

Ich freundete mich mit einem der Techniker an, der auch aus meinem Heimatort kam. Ab dem zweiten Lehrjahr fuhren wir dann gemeinsam morgens los um Sprachlabore zu reparieren und zu warten in den Schulen rund um Düsseldorf. Und es gab viele Sprachlabore damals. Bis zur niederländischen Grenze und weit ins Bergische Land ging es manchmal. Der Radius war schon enorm.

Im dritten Lehrjahr fuhren wir sogar für einige Tage nach Medemblik, NL um auf der Werft eine Yacht zu verdrahten (Licht- und Medienkabel). Die Yacht gehörte natürlich dem obersten Chef, dem Eigentümer der Firmen. Für mich waren es tatsächlich schon einige aufregende Jahre. Natürlich habe ich auch im Innendienst hochwertige Receiver, Stereoanlagen und später auch Fernseher repariert und nach 31/2 Jahren die Gesellenprüfung bestanden.

Weiter ging es mit Fachabitur und einem längeren Auslandsaufenthalt in den Belgischen Ardennen.

Ab 1981 arbeitete ich als Videotechnikerin in Erkrath-Unterfeldhaus. Die Videotechnik war bereits zu meinem Hobby geworden und so war ich scharf darauf die Geräte auch zu reparieren. Und nicht nur das. Denn in diesem Unternehmen modifizierten wir Video- und Fernsehgeräte so, dass man mit ihnen fast alle Systeme der Welt gucken und abspielen konnte. Neben PAL gab es noch SECAM und NTSC und das auch noch mit unterschiedlichen Abtast- und Bildwechselfrequenzen. Besser konnte der Einstieg in die Videotechnik nicht sein.

Aber auch VHS-Videokassetten in unterschiedlichen Längen wurden hier gewickelt und nach Kundenwünschen hergestellt. An der Stelle kam dann Ute ins Spiel.
Sie verdiente sich ein bisschen Geld dazu und war dann später sogar Supervisor dieser Abteilung.

Naja und was soll ich sagen? Wir zogen zusammen und nach ihrer Fachprüfung zur Arzthelferin wurde geheiratet. Unsere Ehe hat nun 39 Jahre Bestand. In guten wie in schlechten Zeiten! Das hat uns zusammengeschweißt.

Unser Wunschkind lebt mittlerweile in Karlsruhe und steht längst auf eigenen Füßen. 🙂

Weiter ging es dann bei einem großen japanischen Weltkonzern in Ratingen. Wir waren zwischenzeitlich dorthin gezogen.

In dem Unternehmen verfeinerte ich meine Videokenntnisse und war Ansprechperson in allem was mit Video zu tun hatte. Ich modifizierte und reparierte Videorekorder, unterstützte einen Kollegen bei Händlerschulungen und half Händlern bei kniffligen Serviceproblemen. Auch arbeitete ich zeitweise in den Niederlanden und in der Schweiz. Später war ich dann zuständig für die eigenproduzierten Camcorder.
1989 bekam ich dann sogar die Gelegenheit nach Japan zu Schulungen zu fliegen.

Mit dem Lufthansazug von Düsseldorf nach Frankfurt/M. Dann Nonstop nach Tokyo, weiter nach Osaka und mit dem Bus nach Kyoto. Dort verbrachte ich 8 Tage bis es wieder zurück zur Familie ging. Was für ein Erlebnis…….

Mittlerweile hatte ich die Meisterschule in einem Abendkurs begonnen und 1991 mit Erhalt des Meisterbriefs abgeschlossen. Es folgte die Selbstständigkeit.

1991 gründete ich mit einem Ex-Kollegen eine oHG. Die Firma entwickelte sich gut und wir hatten mehrere Techniker, Auszubildende und eine gute Seele für Auftragsabwicklung usw.. Die Auftragsbücher waren voll, denn wir hatten uns auf Camcorder, Faxgeräte und Industriemonitore spezialisiert. Leider kam es zu internen Ungereimtheiten und einige Hersteller zogen sich vom Markt zurück, so dass 2000 der Traum ausgeträumt war.

Es folgten unschöne Monate. Ich schlug mich im Einzelhandel durch und Ute wechselte in einen sozialen Verein in Hilden. Zwischenzeitlich wohnten wir wieder in Erkrath.

Ute hatte sich schnell etabliert und auch ich bekam eine zweite Chance. Ich konnte bei einem großen japanischen Kamerahersteller unterkommen. Die ersten Jahre reparierte ich Kameras und Objektive. Dann betreute ich Profifotografen bei Fußball- und Rennveranstaltungen. So war ich bei der Formel 1 in Österreich und bei der WM 2006 hautnah dabei.

2006 wechselte ich dann intern in die Mikroskopie-Abteilung, heute Healthcare. Wo ich bis heute zuständig bin für den weltweiten Wareneinkauf, Auftragsabwicklung, Problemlösung, sowie Technik, insbesondere Computer-, Netzwerk- und Softwaretechnik. Wenn die nächsten Wochen nichts weiter dazwischen kommt, werde ich nach genau 50 Jahren am 31.7.2024 in Rente gehen. 🙂

Leider muss Ute noch eine Zeitlang arbeiten aber auch sie sieht bereits schon den Horizont.