Startpunkt der Tour war der Düsseldorfer Hauptbahnhof (D) und gleich mit 20 Minuten Verspätung. 23:27 Uhr sollte die erste Etappe nach Basel SBB (CH) starten wo wir den Anschlusszug um 6:28 Uhr nach Brig (CH) bekommen mussten. Also ging es verspätet erst um 23:47 Uhr in Richtung Süden los und der ICE der DB meinte, einem Ehepaar einen Gefallen tun zu müssen und hielt außerplanmäßig in Andernach an, so dass wir schließlich kurz vor Basel 30 Minuten Verspätung hatten.
Durch diese Verspätung bekam der ICE keine Einfahrt mehr in den Bahnhof SBB (CH) und man machte uns klar, dass Basel Bad (D) die Endstation dieses Zuges sei. Na toll! Die Zuggäste inkl. uns waren entsprechend sauer.
Es sollte eine S-Bahn geben, die nur zwischen Basel Bad (D) und Basel SBB (CH) hin- und herpendelte. Sie sollte 6:18 Uhr abfahren und 6 Minuten benötigen. Wir fingen an zu rechnen und saßen quasi auf heißen Kohlen. Und tatsächlich, die Bahn fuhr pünktlich und wir trafen um 6:24 Uhr in Basel SBB (CH) ein. Es blieben uns ganze 4 Minuten in einem fremden Bahnhof…
Alles knubbelte sich an den Fahrstühlen und Rolltreppen und auf Grund der Zeitnot klemmten wir unsere Koffer unter den Arm und jagten eine Treppe hoch ca. 3 Bahnsteige weiter auch wieder runter. Natürlich stand der Zug ganz vorne, so dass wir noch den kompletten Bahnsteig meistern mussten. Mit einem Hechtsprung hinein, Tür zu und los ging es durch die Schweizer Alpen.
Um uns herum 2000er und 3000er – Das Zermatt lag vor uns und wir schlugen gegen 8:40 Uhr in Brig (CH) auf. Wir hatten etwas Zeit für ein kleines Frühstück im Bahnhofscafé und einen Rundgang im Nahbereich. 9:44 Uhr sollte es weitergehen zu unserer letzten Etappe nach Venedig (I).
Aber was sahen unsere entsetzten Augen? Streckensperrung zwischen Brig (CH) und Mailand (I). Die Dame im Infocenter beruhigte uns und wies darauf hin, dass diese Sperrung erst ab 10:00 Uhr gilt, also unser Zug ungehindert durch fährt. Nur gut, dass wir noch unseren Anschluss in Basel bekommen hatten!
Wieder ging es durch einen langen Tunnel am „Simplon“ durch das Bergmassiv und der Zug blieb zwischen zwei Tunnels und den schroffen Felsen stehen. „Die Lok ist defekt.“, quakte es in vier Sprachen durch die Lautsprecher. Da standen wir nun. Zum Glück ging es aber nach ca. 30 Minuten durch eigene Kraft weiter und es wurde keine Ersatzlok benötigt.
Domodossola – Mailand – Verona hießen u.a. die Orte auf der Strecke, die durch die Po-Ebene am Rande der Alpen nach Venedig führte. Gegen 15:00 Uhr fuhr der Schweizer Euroexpress in den Sackbahnhof von Venedig ein und wir fanden uns, gegenüber dem Bahnhofgebäude, in einer Märchenwelt wieder.
Ein erster überwältigender Eindruck überkam uns und die lange Zugfahrt mit seinen Tücken war vergessen. Tickets kaufen und los ging es mit einem „Vaporetto“ (Bus zu Wasser) zur Rialto Brücke und von dort zu Fuß zum Hotel. Einchecken, frisch machen und los auf eine erste Erkundungstour. Alles spielt sich auf dem Wasser ab und sogar die Häuser stehen da drin…
5 schöne Tage bei gutem Wetter sollten wie im Fluge vergehen und wir konnten uns vieles ansehen und einen unvergesslichen Eindruck erleben.
Auch eine schöne Gondelfahrt mit viel „Sole Mio“ am 21.6. (Silberne Hochzeit) war darin enthalten.
Weil Venedig sehr sehr teuer ist, reichte unser Kleingeld nicht so ganz und wir mussten tatsächlich am vierten Tag einen Bankautomaten quälen. Zum Glück kommt auch in Italien das Geld aus der Wand.
Mittwochmorgen, der IC-Bus nach Villach (A) stand pünktlich um 11:20 Uhr am Busbahnhof. Es ging in dem Luxusbus über die Autobahn nach Udine (I) und immer weiter in die Alpen bis zum Dreiländereck Österreich – Italien – Slowenien schließlich gegen 14:50 Uhr nach Villach (A). Dort hatten wir ausgiebig Zeit uns den Ort anzuschauen und bei schönem Wetter einen gemütlichen Biergarten zu finden. Nach einem Schnitzel, Salat und einem großen Bier, zogen wir wieder zum Bahnhof, wo auch der Zug nach München (D) pünktlich um 17:18 Uhr abfuhr.
Wieder ging es durch die Bergmassive diesmal der österreichischen Alpen „Tauern“ über Salzburg (A) und trafen gegen 21:45 Uhr in München Hbf (D) ein. Der Nachtzug nach Düsseldorf (D), der auf einem anderen Gleis stand, setzte sich pünktlich um 22:43 Uhr in Bewegung.
Im Rheintal ging die Sonne auf und wir erreichten gegen 6:00 Uhr unseren Ausgangspunkt Düsseldorf Hbf (D).
Eine klasse, schöne und erlebnisreiche Reise mit vielen Erinnerungen sollte zu Ende gehen.